Peter P. Pachl (* 24. April 1953 in Bayreuth – 15.11.2021) war ein deutscher Regisseur, Intendant, Autor und Publizist und von November 2017 bis April 2019 Intendant der Berliner Symphoniker.
Ausbildung und Beruf
Seine musikalische Grundausbildung erhielt Pachl auf dem Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen. 1972 begann er ein Studium der Musik-, Theater- und Sprechwissenschaft an der Universität München, wo er 1977 zum Dr. phil. promovierte. Neben seinem Studium war Pachl als Assistent beim ZDF und an unterschiedlichen Opernhäusern im In- Und Ausland tätig. So arbeitete er zum Beispiel unter Günther Rennert, Götz Friedrich, Hans Neuenfels, Karl Wesseler, Herbert Junkers, Ulrich Brecht, Hansgünther Heyme und Hans-Peter Lehmann. Ab 1979 nahm er ein Studium der Wirtschaftswissenschaft in Mainz auf.
Pachl war von 1974 bis 1975 als Regisseur und Dramaturgiemitarbeiter am Staatstheater Nürnberg beschäftigt, arbeitete von 1977 bis 1979 als Spielleiter am Musiktheater Wiesbaden und stellte zudem eigene Inszenierungen in Ulm, Regensburg, Hildesheim, Koblenz, Wiesbaden, Wuppertal, Kassel, Bonn, Münster, Nürnberg und München vor. 1980 gründete er das Pianopianissimo-Musiktheater in München, das er bis heute leitet, und rief 1972 die Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft (ISWG) ins Leben. Von 1990 bis 1995 war Pachl Intendant und Verwaltungsdirektor des Thüringer Landestheaters Rudolstadt, der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt und der Rudolstädter Festspiele. Von 1998 bis 2000 arbeitete er als stellvertretender Intendant und Chefdramaturg am Theater Hagen.
Lehrtätigkeiten
Von 1989 bis 1991 unterrichtete er im Rahmen einer Verwaltungsprofessur für Opernregie an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Zudem erhielt er in Weimar, Bayreuth, Wien, Bochum und Berlin Lehraufträge für Musik- und Theaterwissenschaft und lehrte außerdem Kulturmanagement in Weimar, Dresden, Hamburg, Görlitz und Berlin. Derzeit unterrichtet er unter anderem „Veranstaltungskunde“, „Veranstaltungsmanagement“, „Darstellen und Präsentieren“ an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin.
Buchveröffentlichungen
Franz Schreker – Am Beginn der neuen Musik. Graz 1978 (Co-Autor)
Siegfried Wagners musikdramatisches Schaffen. Tutzing 1979
Die Erinnerungen des Bühnenbildners Kurt Söhnlein. Bayreuth 1980 (ISBN 3-921733-25-1) (Hrsg.)
Wagner-Interpretationen. München-Salzburg 1982 (Co-Autor)
Großes Lexikon der Musik. Freiburg 1982 (Mitarbeiter)
Franz Schreker. Aachen 1984 (Co-Autor)
Oper und Text. Siegen 1985 (Co-Autor)
Oper heute. Graz 1985 (Co-Autor)
Siegfried Wagner – Genie im Schatten. München 1988 (ISBN 3-485-00576-2)
Der Opernführer. Hamburg 1990 (Co-Autor)
The New Grove Dictionary of Opera. London 1992 (Co-Autor)
200 Jahre Theater in Rudolstadt – 200 Jahre Aufregung. Rudolstadt 1994 (ISBN 3-9803772-0-2) (Co-Autor/Mithrsg.)
Enzyklopädie des Musiktheaters. München 1995 (Co-Autor)
Hans Pfitzner – „Das Herz“ und der Übergang zum Spätwerk. Tutzing 1997 (ISBN 3-7952-0915-3) (Co-Autor)
Repertoire und Spielplangestaltung. Salzburg 1999 (Co-Autor)
Ein Theater in Bewegung. Hagen 2000 (ISBN 3-930217-40-6) (Hrsg./Co-Autor)
Siegfried-Wagner-Kompendium 1. Herbolzheim 2003 (ISBN 3-8255-0401-8) (Hrsg.)
Fernsehen
Von Pachl
Arthur Rubinstein. ZDF, Redaktion: Peter P. Pachl
Was der Wald uns singt. Ein Film von Peter P. Pachl und Barrie Gavin, ARD 1999
Ein Wiener in Hollywood – Erich Wolfgang Korngold. Texte: Peter P. Pachl, Arte 2001
Richard Wagner, „Die Meistersinger von Nürnberg“, Festwiese. Aufzeichnung vom Gendarmenmarkt Berlin 2000. Inszenierung: Peter P. Pachl, ARTE 2001
Über Pachls Arbeit
„W“. und der böse Mann – ein Film über Peter P. Pachl und die Familie Wagner, von Norbert Beilharz, NDR 1984
Ende gut, alle tot, ein Film von Harad Quist über das Thüringer Landestheater und seinen Intendanten Peter P. Pachl, MDR 1993
Wahnopfer in Rudolstadt, ein Film von Uwe Belz über die Rudolstädter Festspiele und ihren Intendanten Peter P. Pachl, MDR 1995
Weblinks
Website von Pachl an der Berliner Technischen Kunsthochschule
Pianopianissimo-Musiktheater
Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft e.V., Bayreuth